Im Vergleich dazu war der Andrang bei der Eröffnung von Matthew Barney neulich direkt überschaubar.
Wissenschaft, Technik, Kunst – philosophisch betrachtet
Plakat für den Schelling-Tag 2006
Einige Postkarten liegen auf dem Tisch: die bekannte Daguerreotypie Schellings, Heidegger, der in seinem Garten gerade durch ein Eichhörnchen aus den Gedanken gerissen wurde und die Einladung zum Schelling-Tag nach Freiburg. (Die vierte Karte, von der nur noch die Ecken herausschauen, schrieb ein Häftling aus dem KZ Buchenwald.)
Christoph Drösser wartet in seiner Besprechung des Buches „Die Poesie der Primzahlen“ von Daniel Tammet mit einer intelligenten Bemerkung auf: Der Autor, der die Kreiszahl bis auf 22514 Stellen hinter dem Komma auswendig gelernt habe, fände diese nur deshalb schön, weil er es sich in dieser zufälligen Zahlenfolge
zwecks Memorierung eingerichtet hat. Die nächsten, ihm noch nicht bekannten Stellen könnte er nicht von einer zufällig ausgelosten Folge unterscheiden.
Literaturbeilage der Zeit (Nr. 12, März 2014), S. 67
Das wirft aber auch die Frage auf, inwiefern nicht doch aus der Memorierung des Zufalls so etwas wie Schönheit entspringen kann?